Fit für die Zukunft: 3D-Druck an der Frankenlandschule - ein Schachspiel entsteht
Nach einjähriger Vorbereitungsphase war für die Schülerinnen und Schüler des Multimedia-Kurses der Klasse 2BFW2/1 der zweijährigen Berufsfachschule an der Frankenlandschule der große Moment endlich da: Zusammen mit ihrem Fachlehrer Jörn Hahn konnten sie den neuen schuleigenen 3D-Drucker zusammenbauen und in Betrieb nehmen. Diesem Augenblick ging eine intensive fachliche Erarbeitungsphase voraus, in der die Schülerinnen und Schüler unter Beweis stellen mussten, dass sie den Herausforderungen der Technik gewachsen sind. Neben den notwendigen mathematischen und technischen Komponenten der Materie, welche durchdrungen werden mussten, galt es vor allem sich im Bereich CAD fit zu machen. Hierbei handelt es sich um eine Software, mit dessen Hilfe die Teile, welche der 3D-Drucker herstellen soll, designt werden. Baupläne aus dem Internet herunterladen kann schließlich jeder.
Das ambitionierte erste Ziel: Ein eigenes Schachspiel zu entwerfen und komplett von den Figuren bis zum Brett selbst herstellen. Dieses soll dann von allen Schülerinnen und Schülern der Frankenlandschule über das Sekretariat ausgeliehen und in den Pausenzeiten genutzt werden können. Und so arbeiteten sich die Schülerinnen und Schüler sukzessive in die anspruchsvolle Thematik ein: Vom ersten programmierten Würfel, über selbst gestaltete Handyhalterungen bis hin zur Erstellung der komplexen Schachfiguren vergingen mehrere Monate. Zumal das erstellte 3D-Modell nach seiner Erstellung mithilfe eines weiteren Programms, dem Splicer, in digitale Scheiben aufgeteilt werden musste, die dann, zusammen mit den korrekten Druckparametern, als Code dem 3D-Drucker zugeführt wurden.
Dazu gesellte sich die Frage, aus welchem Material die Figuren denn gedruckt werden sollten: PETG, TPU, PLA, PLA+, ABS? All das sind nur ein paar Kunststoffe, die von einem 3D-Drucker verwendet werden können. Und jeder von ihnen hat individuelle Eigenschaften, die es zu beachten gilt. Eine zu niedrig eingestellte Heizplatte in Kombination mit einer zu hoch eingestellten Kühllüftung der Extrusionsdüse stellt beispielsweise bei Verwendung von ABS-Kunststoff statt der gewünschten Form ein Knäuel aus ABS-Fäden her, dass dann formschön an der Düse klebt und nur mäßig gewillt ist, erobertes Territorium wieder herzugeben.
Um diesem und ähnlichen Fallstricken erfolgreich zu entkommen, stand den Schülerinnen und Schülern ihr Fachlehrer Jörn Hahn zur Seite, der sie bei der Umsetzung ihrer Ideen in den jeweiligen Teilprojekten unterstützte, die dann außer Haus gedruckt werden konnten. Die Teilprojekte dienten dazu, die Schülerinnen und Schüler über einen zunächst spielerisch-kreativen Einstieg sukzessive an die Materie heranzuführen, erste fachliche Kompetenzen zu erlangen und diese dann im Rahmen eines projekt- und handlungsorientierten Unterrichts weiter auszubauen.
Ein Unterrichtskonzept, welches zusammen mit den Ergebnissen der Schülerinnen und Schüler auch den Abteilungsleiter der Berufsfachschule Andreas Mackert und den Schulleiter der Frankenlandschule Torsten Mestmacher inhaltlich und methodisch so überzeugten, dass die Idee geboren wurde, einen eigenen 3D-Drucker anzuschaffen, der nun voller Stolz von den Schülerinnen und Schülern des Multimedia-Kurses in Betrieb genommen wurde. Ein Projekt, welches wertvolle Einblicke in die Welt der modernen Fertigung und Produktentwicklung bietet, insbesondere in Zeiten des technologischen Wandels. Zudem ebnet die Schulung im Umgang mit einem 3D-Drucker den Schülerinnen und Schülern den Weg zu zahlreichen beruflichen Möglichkeiten, da die 3D-Drucktechnologie in verschiedenen Branchen immer mehr an Bedeutung gewinnt und Fachkräfte mit Kenntnissen in diesem Bereich sehr gefragt sind.
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Sie möchten mehr über den Bereich 3D-Druck an der Frankenlandschule erfahren?
Unter dem folgenden Link finden Sie einen Videobeitrag der Schülerinnen und Schüler des Multimediakurses der zweijährigen Berufsfachschule Wirtschaft:
Projekt: Herstellung einer Vase aus recyclebarem PLA-Kunststoff
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